Pädagogischer Aspekt

Einleitung

Der pädagogische Wert im Kampfsport


Die ca.360 Kinder/Jugendliche in der Shir o Khan Kampfkunstschule werden bei uns unterrichtet und betreut.

Eine immense Verantwortung, die wir mit uns als Trainer/innen tragen.

Umso mehr wird die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter/innen regelmäßig in Schulungen gefördert. Seit 2015 sind wir durch das Landesministerium für Schule und Beruf staatlich anerkannt worden. 

Denn wir bilden diplomierte Fachsportpädagogen aus, die in Flensburg und Stadthagen bei Hannover ausgebildet werden.

Unsere Trainer durchlaufen u.a. eine Schulung durch das SAFE Aggressionsmanagement, die unter anderem die Gewaltprävention, Raus aus der Opferrolle, Kids Defence Programm usw. beinhalten. 


Das praktische Kindertraining

Ein gutes Kindertraining beinhaltet stets ein lockeres Aufwärmen mit Spielen oder Geschicklichkeitsübungen. Auch das eigentliche Training dient in erster Linie zur Erlernung der Grundfertigkeiten wie Balance, Ausweichen, Druck- und Gegendruck, sich leichtfüßig bewegen und einem allgemeinen Gefühl für die Aktionen des Gegenübers.

Erst dann werden Kinder an diffizilere Aspekte herangeführt.

Auch wenn erste Schlag- und Tritttechniken vermittelt werden, muss man als Elternteil nicht besorgt sein, dass Kinder damit im Kindergarten oder der Schule das Prügeln anfangen.

Gerade das bewusste Kennenlernen der eigenen Kraft und der Mittel, diese einzusetzen, verhindern, dass Aggressionen in die falschen Bahnen gelenkt werden. Dafür trägt ein guter Ausbilder Sorge. Hier wird den Kindern vor allem gelehrt, wie man Gefahren erkennt, wie diese aussehen und wie man sich durch selbstbewusstes, entschiedenes Handeln schützen kann.


Charakterschulung und Rituale 

In Gegensatz zu den anderen Sportarten spielt im Kampfsport, besonders bei uns, die Charakterschulung eine sehr große Rolle. Wir richten uns nach den zehn Tugenden, an die sich jeder inner- und außerhalb der Kampfkunstschule halten sollte.

Anhand von Bei- und Rollenspielen im Unterricht werden die Werte wie Respekt, Disziplin, Barmherzigkeit, Selbstbeherrschung etc. verdeutlicht. 

Rituale geben den Kindern einen Halt, und eine wegweisende Richtung. So zum Beispiel müssen sie sich vor dem Betreten der Trainingsstätte verbeugen.

 Auch das Verbeugen vor dem Partner ist ein Ritual, und zeugt von gegenseitigem Respekt. 


Von Mobbingopfer bis Klassensprecher

Seit 2008 haben wir Erfahrungen sammeln können.

Der pädagogische Kampfsport hat viele Kinder und Jugendliche geholfen, Selbstbewusster und Selbstsicherer zu werden.

Jedes Kind entwickelt sich anders. So kann sich ein Kind, dass regelmäßig über Monate oder gar ein Jahr trainiert, wesentlich besser in der Schule behaupten. Und nicht selten, werden automatisch die schulischen Leistungen besser.

Jedes Kind wird bei uns individuell betrachtet, und wir möchten, dass das Kind Stark wird, um die Hürden des Lebens besser zu meistern. Bei uns wird jedes Kind gleichbehandelt, und unsere Gemeinschaft lernt ein Kind zu akzeptieren, so wie es ist.

Ob mit oder ohne Handicap. Ob leicht autistisch oder mit leichter Behinderung. Bei "schwere" Fällen müssen wir einfach einige Zeit ausprobieren, ob Kampfsport die richtige Sportart sei. 

Kampfsport kann therapeutisch begleiten, aber keine tägliche Therapie bei schweren Fällen ersetzen. 


Kinder in die Welt des Kampfsports einzuführen, hat viele Vorteile.

Jedoch nur unter der richtigen Anleitung. Leider gibt es zu viele „Könner“ auf dem Markt, die sich mit dem Schwarzgurt in irgendeinem Stil brüsten, jedoch kampfsportlich und pädagogisch in der unterste Schublade einzuordnen. Nicht immer fällt es einem Laien leicht, dies zu erkennen.

Hier hilft nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern auch ein kritisches Beobachten und Hinterfragen des Trainings, dass man die ersten Male stets begleiten sollte.

Eine Kampfkunst muss nicht immer nur ein jugendliches Spaßtraining sein, sondern kann einen Menschen das ganze Leben lang begleiten.

Als Eltern kann man nicht alles vorgeben und kontrollieren, aber zumindest für die richtigen Impulse sorgen. Also Achtung beim Vergleich der Clubs und Vereine.

Es sind viele unseriöse Vereine unterwegs.

Rituale und Abläufe:


Das Betreten der Trainingsräume

Bevor der Kurs losgeht, stehen die Kinder in einer Reihe hintereinander und warten, das sie die Trainingsräume betreten können. Sie grüßen den Trainer/innen und vor dem Betreten werden Füsse und Hände desinfiziert.

Beim Betreten wird das Dojo mit einem Verbeugen begrüßt (aus Respekt vor dem heiligen Trainingsort). Anschließend werden die Kinder in mehrere Reihen aufgestellt.

Die höher Graduierten stehen immer weiter vorne. Also sinngemäß näher zum Meister/Trainer. Dann grüßt der Meister/Trainer mit zusammengefalteten Händen die Kids, und sagt dabei "Duruud" (Sei Willkommen).

#Dabei geht der Meister/Trainer auf einem Knie herunter,  und führt seine rechte Faust zum Herzen.

Die Kinder machen es nach und rufen laut "Shir o Khan" (Sinngemäß: wir sind die Herren/Herrin der Löwen).


Aufnahmeritual bei Anfänger und Neulinge

Bevor man einen Kampfanzug, T-Shirt, Hose usw. der Shir o Khan Kampfkunstschule tragen darf, müssen sich die Neumitglieder "bewähren".

Sie müssen sich beweisen, und einige Wochen ordentlich mitmachen, sich an die Tugenden halten und im Training eifrig dabei sein. Ihr Fleiß soll dann rituell mit einem Schwertschlag belohnt werden.

Das geschieht vor allen anderen Kindern.

Der Meister/Trainer lesen nochmal vor, und das Kind wird gefragt, ob es wirklich einverstanden ist, weiterhin Kampfsport (und die damit verbundenen Tugenden) zu betreiben. Bejaht es, dann bekommt er links und rechts auf die Schulter ein leichten Schwertschlag, eine Aufnahmeurkunde und ein paar Bonbons.

Anschließend darf er alle, die bereits geehrt sind, mit einem Handschlag begrüßen. Er gehört jetzt dazu. Ab dem Zeitpunkt darf er Kampfanzug usw. tragen, an Prüfungen teilnehmen, Wettkämpfe bestreiten und Captain sein.  

Sowas kann zeitlich schnell, oder aber auch zeitlich sehr lange sein.


Der Bonusheft

Es gibt ein Bonusheft für Kinder. Wenn man 50 Mal im Training war, dann bekommt man zwei kleine Geschenke, die man sich aus einem großen Korb raussuchen kann.

Bonuspunkt bekommt man allerdings nur dann, wenn man im Training angepasst mit macht. Das wiederum entscheidet der Trainerstab.

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